Falls du bisher nach der Einstellung „Ökostrom ist mir zu teuer und ich brauche das sowieso nicht!“ gelebt hast, dann wird dich dieser Artikel womöglich vom Gegenteil überzeugen… Wir erklären dir was Ökostrom ist und wie er entsteht, stellen die Vor- und Nachteile von Ökostrom gegenüber und zeigen was letztlich für einen Wechsel zu Grünstrom spricht. Außerdem stellen wir grüne Anbieter vor und geben nützliche Tipps, worauf du beim Stromanbietervergleich achten solltet. Denn nicht überall, wo öko draufsteht, ist auch öko drin…
Als Ökostrom wird der Strom bezeichnet, dessen Erzeugung auf erneuerbare und vor allem auch nachwachsende Energiequellen zurückzuführen ist und somit die Umwelt schont. Zu diesen Energiequellen gehören die unendlich verfügbaren Ressourcen wie Sonne, Wind und Wasser, aber auch Biomasse, zu der Holz, Getreide sowie Abfälle aus der Forst- und Landwirtschaft gehören. Es werden auch häufig Synonyme wie Grün- oder Naturstrom gewählt.
In Deutschland gibt es jedoch keine verbindliche Definition für den Begriff: Der Bundesverband Erneuerbare Energie bezeichnet daher jeden Strom als Ökostrom, wenn dieser mindestens zur Hälfte aus erneuerbaren Energien stammt, während die andere Hälfte aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen kommen muss.¹
Die Stromerzeugung mit erneuerbaren Ressourcen unterscheidet sich von konventionellen Energien zum einen dadurch, dass sie deutlich weniger bis keinen CO2-Ausstoß verursacht. Denn bei herkömmlichen Energiequellen aus fossilen Rohstoffen wie Braunkohle, Steinkohle, Öl und Erdgas, muss zur Energiegewinnung eine Verbrennung stattfinden, bei dem schädliches CO2 ausgestoßen wird. Das verstärkt den natürlichen Treibhauseffekt und hat zu einem weltweiten Temperaturanstieg geführt. Zum anderen hinterlassen Ökoenergien weniger bis keine Abfallprodukte. Erst recht keinen radioaktiven Atommüll. Sie sind erneuerbar und stehen praktisch endlos zur Verfügung – anders als Kohle, Öl, Gas und Uran, die in begrenzter Menge vorliegen.²
Wie bereits erwähnt, stehen als Quellen für Grünen Strom Wind, Wasserkraft, Sonnenlicht und nachwachsende Rohstoffe zur Verfügung. Welche Art der Stromerzeugung in Betracht gezogen wird, hängt stark von den örtlichen Gegebenheiten ab. Dabei spielen geografische und meteorologische Aspekte eine große Rolle, um eine möglichst hohe Effizienz zu erzielen. Es macht nämlich keinen Sinn, eine Windkraftanlage in einem tiefen Tal zu betreiben, in dem es nahezu windstill ist. In bestimmten Regionen stehen sogar alle Ökostrom Quellen zur Verfügung.
Die Windkraftwerke gehören zu den ältesten Ökostrom-Quellen. Sie werden immer dort aufgestellt, wo mit viel Wind zu rechnen ist. Die meisten Windkraftanlagen stehen daher im norddeutschen Raum in Küstennähe. Die größten Anlagen befinden sich direkt im Meer. Einige Kilometer vor der Küste herrschen meistens starke Winde, mit denen auch sehr große Anlagen betrieben werden können. So produzieren Windkraftwerke in der Nordsee deutlich mehr Strom.
Die deutschen Offshore-Windkraftwerke haben 2019 rund 24 Terawattstunden (TWh) Strom geliefert. Das waren 21 Prozent mehr als im Vorjahr. Zur gesamten Windstrom-Produktion in Deutschland von 122 TWh steuert Offshore 19,8 Prozent bei.³
In letzter Zeit stieg der Anteil an Solarstrom deutlich an. Das liegt daran, dass Betreiber von Solaranlagen hohe Einspeisevergütungen erhalten. Dadurch ist es lukrativ, auf dem eigenen Hausdach Photovoltaikanlagen zu montieren. Da das Sonnenlicht nicht geregelt werden kann, wird an sonnigen Tagen mehr elektrische Energie erzeugt, als im Haus gebraucht wird. Diese überschüssige Energie wird in das öffentliche Stromnetz gespeist. Die Stromerzeugung von Privatpersonen spielt aber bei der gesamten Stromerzeugung nur eine untergeordnete Rolle. Mittlerweile gibt es große Felder, auf denen sich zahlreiche Solarmodule befinden. In Regionen mit einer hohen Sonnenscheindauer werden große Mengen an Solarstrom erzeugt.⁴
Die Nutzung der Wasserkraft hat eine jahrhundertealte Tradition. Früher wurde die Energie des Wassers direkt mechanisch genutzt: zum Beispiel in Mühlen. Heute wird die gewonnene Energie mit Generatoren in Strom umgewandelt.
Bei herunterfließendem Wasser treten große Kräfte auf, mit denen Schaufelräder angetrieben werden. Die Schaufelräder treiben wiederum Generatoren an, die elektrischen Strom erzeugen. Die genauen physikalischen Erläuterungen lassen wir jetzt mal bewusst raus. 🙂 Wenn du dich dennoch dafür interessierst, wie genau aus Wasserkraft Strom entsteht, kannst du es z.B. hier nachlesen.
Wasserkraftanlagen lassen sich nur dort nutzen, wo natürliche Wasserläufe vorhanden sind. Auf dem flachen Land findet man solche Anlagen deshalb nicht. Der Anteil von Ökostrom aus Wasserkraft ist vergleichsweise sehr gering.⁴
Die Ökostromerzeugung aus nachwachsenden Rohstoffen gewinnt zunehmend an Bedeutung. So sind in allen Regionen zahlreiche Biogasanlagen entstanden. Bei der Gärung organischer Stoffe entsteht Gas. Mit dem Gas werden Turbinen angetrieben, die wiederum Generatoren antreiben. Auf diese Weise wird Strom aus Mais, Gülle und anderen Bioabfällen gewonnen. Das ist insbesondere deshalb vorteilhaft, weil die Rohstoffe immer wieder nachwachsen oder erneut angebaut werden können. Nach der Vergärung können die restlichen Stoffe wieder als Düngemittel verwendet werden. Dadurch werden sie dem natürlichen Kreislauf wieder zur Verfügung gestellt.⁴
Ein Ökostromtarif muss nicht zwingend teurer als konventionelle Angebote sein. Bei Einführung der Ökostromtarife entschieden sich die meisten Deutschen noch bewusst gegen die grüne Alternative, weil sie vor allem an ihren Geldbeutel gedacht haben. Mittlerweile haben die Stromanbieter ihre Ökostromtarife jedoch ordentlich überarbeitet und neben strengen Gütesiegeln wird nun auch ein angemessenes Preisniveau geboten.
Seit einigen Jahren findet zunehmend ein Umdenken in den deutschen Haushalten statt, so dass immer mehr Haushalte auf Grünen Strom setzen. Je mehr Leute den Grünstrom für sich wählen, desto mehr finanzielle Mittel werden auch in den Ausbau erneuerbarer Energieanlagen gesteckt, wodurch sich die Vorteile und auch die Kosten immer positiver entwickeln. Derzeit werden schon 12 Prozent des gesamten Stromverbrauchs über Ökostrom bezogen und die Tendenz ist steigend.⁵
Uns allen sollte aber auch bewusst sein, dass der Aspekt des Umweltschutzes in Geld nicht messbar ist. Ein nachhaltiger und bewusster Umgang mit unserer Umwelt ist enorm wichtig für uns alle. Die Nutzung von Ökostrom ist eine tolle Möglichkeit, um nachhaltig etwas für Natur und Umwelt zu tun. Falls dir das Finanzielle aber besonders wichtig ist, findest du die günstigen Tarife am einfachsten mit dem Stromvergleich von Utopia. Da kannst du dir einen Marktüberblick zu den besten Ökostromtarifen verschaffen. Er zeigt dir nur die grünsten Anbieter, die den Namen Ökostrom auch verdienen – für deine Region und nach Preis sortiert.
Trotz der vielen Vorteile von Ökostrom, gibt es auch ein paar negative Merkmale, die wir dir natürlich nicht vorenthalten möchten. Im Folgenden haben wir die Vor- und Nachteile mal gegenübergestellt:
Als Zusammenfassung lässt sich also feststellen, dass die positiven Eigenschaften vom Ökostrom überwiegen und es zugunsten der Natur wichtig ist, dass möglichst viele Haushalte darauf umstellen und somit die positive Entwicklung in diesem Bereich weiter vorantreiben.
Wer zum Ökostrom wechseln will, findet mehr Angebote als je zuvor. Doch Vorsicht ist geboten! Nicht alles, was bei den Stromanbietern grün glänzt, ist immer öko genug. Die Großkonzerne schmücken sich gern mit dem Ökolabel. Sie handeln inzwischen zwar auch zusätzlich zum konventionellen Strom mit Energie aus regenerativen Quellen. Man erfährt aber leider nicht, wie groß der Anteil wirklich ist, der dem Kunden als Ökostrom verkauft wird. Meistens ist es ein Energie-Mix, der mit öko wenig zu tun hat.
Viele „angebliche“ Ökostrom-Anbieter stehen in eigentumsrechtlichen Verbindungen zu den großen vier Atomkonzernen Vattenfall, E.ON, EnBW und RWE. Diese produzieren fast 80 Prozent des Stroms in Deutschland und betreiben aktiv Lobbyarbeit für Kohle- und Atomstrom. Sie sind an einigen hundert regionalen Stromversorgern beteiligt und für den Vertrieb ihres Ökostroms haben sie grüne Tochterunternehmen gegründet. Der Ökostrom dieser Anbieter wurde zwar ebenfalls regenerativ gewonnen – und ist für sich genommen bereits nachhaltig. Doch wer einen solchen Tarif wählt, gibt sein Geld jenen Unternehmen, die nach wie vor in Atomenergie- und Kohlekraftwerke investieren.⁷
Auch die lokalen Stadtwerke haben oftmals einen grünen Tarif im Angebot und empfehlen sich damit als regionaler Ökostromanbieter. Doch auch Stadtwerke betreiben Atomkraftwerke, und an vielen Stadtwerken sind die vier Energieriesen beteiligt. Daher sollte man sich vor dem Wechsel genau informieren (z.B. hier: https://utopia.de/ratgeber/oekostrom-stadtwerke/).
Echter Ökostrom kommt von Ökostromanbietern, die erneuerbare Energien aktiv ausbauen. Utopia stellt sieben Ökostromanbieter vor, mit denen du nichts falsch machen kannst, egal für welchen Anbieter du dich letztendlich entscheidest: https://utopia.de/ratgeber/oekostrom-tarife-vergleich/
Diese Anbieter…
Greenpeace Energy, Naturstrom und Die Bürgerwerke sind seit vielen Jahren unabhängige Ökostromanbieter, bundesweit am Markt tätig und werden von Umweltorganisationen uneingeschränkt empfohlen.
Polarstern und Mann Naturenergie sind zwei neue echte Ökostromanbieter, die zwar bundesweit liefern, bei denen aber regional unterschiedliche Preise fällig werden. Auch Grünstromwerk ist ein neuer empfehlenswerter Anbieter. Das Unternehmen setzt sich insbesondere für die regionale Versorgung mit Ökostrom ein.
Entega ist ebenfalls in der Utopia-Bestenliste, da das Unternehmen seit mehreren Jahren bezahlbaren Ökostrom anbietet und nicht mehr mit Graustrom-Anbietern in Verbindung steht.⁷
Auch wir als Unternehmen beziehen Grünen Strom, und zwar vom Anbieter Greenpeace Energy. Deswegen möchten wir diesen Anbieter mal genauer vorstellen.
Seit ihrer Gründung im Jahr 1999 hält Greenpeace Energy als einziger Energieversorger in Deutschland die strengen Stromkriterien der Umweltschutzorganisation Greenpeace Deutschland e. V. ein. Diese gewährleisten nicht nur, dass der Ökostrom aus sauberen Kraftwerken stammt, sie legen außerdem fest, dass der Anbieter einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen der Energiewende leistet.
Hier gibt es die wichtigsten Infos im Überblick:
Im Jahr 2019 haben 12,67 Millionen Personen in Deutschland Ökostrom bezogen. Damit ist die Anzahl der Personen, die Ökostrom verwenden seit 2015 konstant angestiegen: Im Jahr 2015 waren es noch 8,52 Millionen Personen. Insgesamt bezogen etwa 59 Millionen Personen in der deutschen Bevölkerung keinen Ökostrom oder machten keine Angabe dazu.
Der Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien am gesamten Bruttostromverbrauch lag im Jahr 2018 bei rund 37,8 Prozent. Damit hat er sich in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt und gegenüber 1990 mehr als verzehnfacht. Der monatliche Anteil der erneuerbaren Energien an der Nettostromerzeugung von Kraftwerken zur öffentlichen Stromversorgung lag in Deutschland im Dezember 2019 bei fast 30 Prozent. Nach Anzahl der Privatkunden waren im Jahr 2018 Lichtblick SE, Entega Energie und die Eprimo GmbH die größten Ökostromanbieter in Deutschland.⁸
Die folgende Statista-Grafik⁸ zeigt die Bevölkerung in Deutschland nach Bezug von Ökostrom von 2016 bis 2019 (Personen in Millionen)…
Ökostromanbieter bieten Strom aus erneuerbaren Energien, wie z.B. Sonnenenergie, Windkraft und Wasserkraft. Je mehr Haushalte Ökostrom beziehen, desto höher wird der Wettbewerbsdruck, der die Großkonzerne zum Handeln zwingt. Wenn du zu einem Ökostromanbieter wechselst, sorgst du also dafür, dass gefährliche Atomkraft und klimaschädliche Kohleenergie vom Markt verdrängt werden und unterstützt somit die Energiewende. Denn unsere Energie kann schon heute ohne Atommüll und ohne durch Braunkohle-Tagebaue zerstörte Landschaften erzeugt werden. Außerdem kannst du mit Ökostrom deine persönliche CO2-Bilanz verbessern. Du hast es also selbst in der Hand, deinen Alltag mit nur einem bewussten Schritt um ein großes Stück nachhaltiger zu gestalten!
¹ http://www.biostromvergleich.de/ratgeber/oekostrom-definition
² https://utopia.de/ratgeber/oekostrom-tarife-vergleich/
³ https://www.handelsblatt.com/unternehmen/energie/energie-windkraftwerke-in-der-nordsee-produzieren-deutlich-mehr-strom/25423858.html?ticket=ST-4284358-1q3zLPSom6JhxgonHkWy-ap1
⁴ http://www.biostromvergleich.de/biostrom/wie-entsteht-biostrom
⁵ http://www.biostromvergleich.de/ratgeber/ist-oekostrom-wirklich-teurer
⁶ https://www.e-control.at/konsumenten/oeko-energie/basiswissen/vor-und-nachteile
⁷ https://utopia.de/bestenlisten/die-besten-oekostrom-anbieter/#mogelpackung
⁸ https://de.statista.com/statistik/daten/studie/181628/umfrage/bezug-von-oekostrom/
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