Du spielst seit einiger Zeit mit dem Gedanken, Veganer*in zu werden und deine Ernährung umzustellen? Wir geben dir wichtige Tipps, wie du am einfachsten und gesündesten auf eine vegane Ernährung umsteigst und was du tun kannst, um deinen neuen Lifestyle dauerhaft zu halten.
Die erste Frage, die du dir vor deiner Ernährungsumstellung stellen solltest, lautet: Warum willst du überhaupt Veganer*in werden? Diese Frage ist wichtig, um herauszufinden, welche Ansätze dich zum Veganismus geführt haben und was dich eigentlich motiviert. Zu den verbreitetsten Motivationen gehören:
Die meisten Veganer*innen finden sich in einem dieser Punkte oder einer Mischung aus allen drei Punkten wieder. Viele erleben eine Art kognitive Resonanz und stoßen eines Tages auf die Frage: Passen meine Werte eigentlich noch zu meinem (Ess-)Verhalten? Vielleicht ergeht es dir zurzeit ähnlich. Wichtig ist es, dir deine eigene Motivation bewusst zu machen, um dich daran zu erinnern, wozu du gerade auf bestimmte Lebensmittel verzichtest – vor allem dann, wenn du ein Down hast und es dir schwerer fällt, die vegane Ernährung durchzuhalten.
Bei den einen ist es die Doku über das Vernichten von männlichen Küken, bei anderen ein Artikel über die Klimaschädlichkeit von Fleischprodukten – die Bilder und Berichte wirken bei vielen wie ein Weckruf und man möchte am liebsten sofort aktiv werden, indem man von jetzt auf gleich auf alles verzichtet. Doch unser Tipp ist es, deine Ernährungsumstellung langsam und Schritt für Schritt anzugehen. Die meisten Fleischesser steigen zunächst um auf eine vegetarische Ernährung. Das ist deutlich einfacher, als der direkte Wechsel zum Veganismus.
Wer bereits Vegetarier*in ist oder diesen Step dennoch überspringen möchte, sollte sich langsam an eine vegane Ernährung gewöhnen: Beginne damit, einmal pro Woche ein veganes Essen zuzubereiten und steigere dich. Nach ein paar Wochen kannst du dazu übergehen einmal am Tag eine komplett vegane Mahlzeit zuzubereiten, nach einigen weiteren Wochen zwei Mahlzeiten am Tag und so weiter. Die langsame Annäherung hilft deinem Körper sich an die neue Ernährung zu gewöhnen und du wirst dauerhaft deinen veganen Lifestyle halten können.
Wer vegan werden möchte, sollte sich ausführlich mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung auseinandersetzen. Informiere dich darüber, welche Vitamine und Nährstoffe dein Körper braucht und aus welchen Lebensmitteln er diese bekommen kann. Eine Ernährungspyramide für Veganer*innen kann dir als Orientierung dienen. Die meisten Nährstoffe können wir unserem Körper mit rein pflanzlichen Produkten zuführen, doch es gibt ein paar Ausnahmen, bei denen es sinnvoll ist, über Unterstützung z. B. in Form von Nahrungsergänzungsmittel nachzudenken:
Diese sind zum Teil nur in geringen Mengen in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten, aber für eine gesunde Versorgung des Körpers äußerst wichtig.
Mittlerweile findet man in fast allen Supermärkten und Discountern eine große Auswahl an veganen Lebensmitteln. Auch unterwegs gestaltet sich eine vegane Ernährung zunehmend einfacher: In vielen Bäckereien und Restaurants gibt es mittlerweile mindestens eine vegane Option, sodass man auch morgens auf dem Weg zur Arbeit oder in der Mittagspause eine Ernährung ohne tierische Produkte umsetzen kann. Hierzu helfen außerdem die Apps „Happy Cow“ und „Vanilla Bean“, in denen euch vegane Restaurants und Cafés in eurer Nähe angezeigt werden.
Unter Gleichgesinnten gelingt einem der Umstieg auf eine vegane Ernährung deutlich einfacher! Umgib dich mit anderen Veganer*innen – du wirst dich wohler fühlen, wenn du dich für deine Ernährung nicht ständig rechtfertigen musst oder dafür belächelt wirst. Außerdem ist eine vegane Community eine tolle Möglichkeit um vegane Rezepte oder persönliche Erfahrungen mit Veganismus auszutauschen. Sollte es dir in deinem direkten Umfeld nicht möglich sein, andere Veganer*innen zu finden, kannst du auf Social Media Kanälen auf die Suche gehen. Auf YouTube und Instagram beispielsweise finden sich unzählige Influencer*innen und Info-Beiträge zu diesem Thema, über die du dich mit Gleichgesinnten connecten kannst.
Ärgere dich nicht, wenn du doch mal nach einem Produkt mit tierischen Erzeugnissen gegriffen hast! Rückschläge sind ganz normal und es ist gar nicht schlimm, wenn es hin und wieder vorkommt, dass du deine vegane Ernährung nicht zu 100 % einhalten kannst. In erster Linie hast du dich aus eigener Kraft und Überzeugung für eine vegane Ernährung entschieden – du musst niemandem etwas beweisen oder dich mental selbst bestrafen, weil du mal „gesündigt“ hast.
Kurz & Knapp: Welche Gründe sprechen für eine vegane Ernährung?
· Tiere werden nicht nur geschlachtet, wenn es darum geht ihr Fleisch zu konsumieren. Auch bei der Produktion von Milch und Milcherzeugnissen müssen Tiere sterben: „Milchkühe werden geschlachtet, sobald ihre »Milchleistung« nachlässt (meist nach wenigen Jahren). Zudem werden die Kühe künstlich geschwängert, damit sie Milch geben. Ihre männlichen Nachkommen finden in fast allen Fällen einen sehr frühen Tod (»Kalbsfleisch«)“[1].
· In der Tierhaltung gibt es einen hohen Einsatz von Antibiotika, was dazu führen kann, dass Menschen, die tierische Produkte konsumieren, gegenüber bestimmten Medikamenten Resistenzen entwickeln.
· Auch auf Bio-Bauernhöfen haben die Tiere meist kein glückliches Leben – sie leben oft dennoch auf viel zu kleinen Flächen und müssen lange Transportwege erleiden.
· Laut PETA werden 70 % des Getreideanbaus weltweit an Tiere verfüttert – stattdessen könnte man mit dem Getreide Menschen ernähren und den Hunger in der Welt verringern.[2]
· Eine rein pflanzliche Ernährung senkt das Risiko für Herzkrankheiten, Übergewicht, Diabetes und Krebs.
· Eine vegane Ernährung verbraucht deutlich weniger Ressourcen: „Um Gemüse und Getreide anzubauen, müssen die Pflanzen angebaut, regelmäßig bewässert und schließlich nach einigen Monaten geerntet werden. Anders verhält es sich bei Fleisch oder tierischen Produkten: Ein Tier braucht über Jahre hinweg regelmäßig Wasser und Futter, das wiederum erst angebaut werden muss.“[3]
· Ein extrem hoher Anteil unserer Treibhausgasemissionen entstammt der Herstellung von tierischen Produkten. Reduzieren wir den Konsum z. B. von Fleisch und Milcherzeugnissen verringern wir gleichzeitig einen hohen Anteil klimaschädlicher Gase. |
[1] https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/warum-vegan (Stand: 27.10.2020)
[2] https://www.peta.de/vegane-ernaehrung-argumente (Stand: 27.10.2020)
[3] https://utopia.de/ratgeber/vegane-ernaehrung-vorteile-regeln-und-was-du-beachten-musst/ (Stand: 27.10.2020)
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